Arbeitsalltag eines Systemhauses – wer könnte darüber besser berichten als ein Systemhaus selbst? Deshalb geben wir in dieser Rubrik das Ruder ab und lassen Andreas Weber, Inhaber des bayerischen Systemhauses IT-Service Weber und Autor von Andys Blog, über Themen, die seinen Arbeitsalltag ausmachen, zu Wort kommen:

Hat On-Prem ausgedient? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, wie es die Befürworter und Gegner vielleicht zunächst meinen. Oft trifft man auf zwei Lager: Die „Immer-On-Prem“-Anwender und die „Alles-in-die-Cloud“-Befürworter. Dies sind aber Extrem-Positionen und ein Schwarz-Weiß-Denken.

Warum es nicht ohne On-Prem geht

Die Wahrheit liegt stattdessen dazwischen, denn ohne „On-Prem“ geht es beispielsweise bei Infrastruktur-Diensten via DNS und DHCP nicht. Der Grund dafür ist simpel: Es gäbe kein nutzbares Netzwerk. Und auch die Option „Alles in die Cloud“ funktioniert bei großen Datenmengen und einer schlechten Internetanbindung nur bis zu einem gewissen Grad.

Zudem sollte man bei Cloud-Diensten bedenken, dass bei internen Ausfällen oder im Falle direkter Anbieterstörungen nichts mehr geht. Lagert man Daten also ausschließlich in der Cloud, sind diese schlimmstenfalls verloren.

Die Betonung liegt hier aber auf dem Wort „ausschließlich“, denn: Gebraucht wird beides – sowohl Cloud als auch On-Prem. Kunden und Fachhändler sollten auf eine sinnvolle Kombination setzen, um immer größeren Datenmengen, Infrastrukturen und Mitarbeitern gerecht werden zu können. Konkret heißt das: Um wie oben beschriebene Szenarien zu vermeiden, sollte eine Datensicherung von Microsoft bzw. Office 365 und Co. auch On-Prem erfolgen. Lösungen dafür gibt es einige, wie beispielsweise Altaro Office 365 Backup, BackupAssist 365 und MailStore Server.

Warum es nicht ohne die Cloud geht

Auch bei der IT-Sicherheit funktioniert das Konzept „Nur On-Premises“ nicht mehr, denn kein Viren- oder Angriffsschutz kommt mehr ohne die Cloud – also Echtzeit-Informationen zur Gefahrenlage und -abwehr – aus. Gleiches gilt für die Datensicherung, vor allem wenn man die 3-2-1-Regel (drei Kopien an zwei verschiedenen Orten und eine davon außer Haus) einhalten möchte.

Dass ausschließlich lokale Datensicherungen ungünstig und nicht mehr zeitgemäß sind, zeigen auch Verschlüsselungstrojaner-Angriffe und Naturkatastrophen wie beispielsweise die letztjährigen Überflutungen. Wer zu diesen Zeitpunkten Daten nur lokal oder regional gesichert hatte, verlor im schlimmsten Fall alles. Abhilfe schaffen hier Backup-Lösungen wie BackupAssist Classic sowie BackupAssist ER und Altaro VM Backup jeweils in Verbindung mit einem Cloud-Speicher wie EL storage.

Das Thema MailServer

Beim Thema „Mailserver“ argumentieren Cloud-Befürworter stets mit den Möglichkeiten und Maßnahmen der Anbieter. Dass dort viel Aufwand betrieben wird, steht außer Frage – und dennoch können Probleme wie Missbrauch, Ausfälle und Datenverluste auftreten. Mit dem MDaemon Email Server ist ein moderner, sicherer On-Premises-Betrieb möglich. Bereits dessen Standardeinstellungen bieten eine hohe Sicherheit – zur zusätzlichen Absicherung können außerdem weitere Dienste wie solche von Hornetsecurity in Sachen Spam- und Malware-Abwehr sorgen.

Auch die Hersteller solcher Anwendungen, die aus lizenzrechtlichen Gründen nicht virtualisiert oder anderweitig in der Cloud betrieben werden dürfen, setzen auf On-Prem. Nicht vergessen darf man zudem hardwareabhängige Applikationen und Szenarien, die eine lokale Einrichtung sowie dessen Betrieb quasi erzwingen.

IT-Dienstleister müssen, können oder dürfen nicht alles auslagern. Der lokale (On-Prem-)Betrieb gestaltet sich mit den richtigen Lösungen auch heute noch kostengünstig, sicher und wartungsarm und bildet noch immer bei vielen Szenarien im kleinen sowie mittelständischen Bereich das Mittel der Wahl.

Fazit

Nein, On-Prem hat keinesfalls ausgedient – denn es geht weder ohne Cloud noch ohne das klassische On-Prem. Kurzum: Die Mischung macht’s! On-Premises gepaart mit dem sinnvollen Einsatz von Cloud-Diensten passend zum Kunden-Szenario ergänzen sich perfekt und sind daher nicht einfach nur ein vorübergehender Trend, sondern vielmehr seit Jahren Standard.

 

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